Migranten und Drogen: gesundheitliche und soziale Maßnahmen

Einleitung

Dieser Mini-Leitfaden ist Teil einer Reihe von Publikationen, die unter dem Titel Health and social responses to drug problems: a European guide (Gesundheitliche und soziale Maßnahmen zur Bewältigung drogenbedingter Probleme: ein europäischer Leitfaden) zusammengefasst sind. Er bietet einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, die bei der Planung oder Umsetzung gesundheitlicher und sozialer Maßnahmen für Drogen konsumierende Migranten zu berücksichtigen sind, und gibt einen Überblick über die verfügbaren Maßnahmen und ihre Wirksamkeit. Darüber hinaus werden die Konsequenzen für Politik und Praxis beleuchtet.

Letzte Aktualisierung: Dezember 2023.

Inhalt:

Überblick

Kernthemen

Migranten sind ein sehr heterogener Teil der Bevölkerung, und die Zusammenhänge zwischen Migration und Drogenkonsum sind komplex.

Bei der Ankunft ist die Prävalenz des Drogenkonsums unter den Migranten im Allgemeinen geringer als im Aufnahmeland. Dennoch kann es sein, dass einige Migranten bereits vor ihrer Ankunft Drogen konsumiert haben und eine drogenbezogene medizinische Versorgung benötigen. Besonders wichtig ist es, die Kontinuität der Betreuung derjenigen zu gewährleisten, die eine Opioid-Agonisten-Therapie und/oder eine antiretrovirale Therapie erhalten. Es kann jedoch Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Äquivalenz von Medikamenten und bei der Vermittlung der klinischen Behandlungspraxis des Aufnahmelandes geben. 

Andere Migranten sind nach ihrer Ankunft möglicherweise anfälliger für den Konsum problematischer Substanzen. Das kann eine Reihe von Gründen haben, darunter Traumata, Arbeitslosigkeit und Armut sowie der Verlust familiärer und sozialer Unterstützung. Unter Umständen konsumieren Migranten Drogen, um mit Traumata, Langeweile, Unsicherheit und Frustration im Zusammenhang mit ihrem Einwanderungsstatus fertig zu werden. Die Gefährdung von Migranten kann sich durch einen Mangel an Informationen über Gesundheitsdienste und Schwierigkeiten beim Zugang zu Therapien noch weiter verschärfen. 

Daten und Literatur zur Prävalenz und zu den Mustern des Substanzkonsums unter Migranten in Europa sind kaum vorhanden, und dieses Defizit verhindert eine gründliche Ermittlung der Bedürfnisse dieser Gruppe (Humphris und Bradby, 2017; Blom et al., 2016).

Maßnahmen

Es gibt nur wenige Interventionen, die sich speziell auf den Drogenkonsum unter Migranten beziehen, und wenn sie gibt, sind Informationen zu deren Wirksamkeit rar. Häufiger geht es um das umfassendere Thema der Gesundheit von Migranten oder um die Verbesserung der Zugänglichkeit der bestehenden Suchthilfeeinrichtungen für diese Gruppe. Die aktuellen Maßnahmen umfassen:

  • Interventionen zur Erleichterung und Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsdiensten, einschließlich der Übersetzung von Dienstleistungen und Informationsmaterial, interkultureller Vermittlung, interkultureller Kompetenz und Schulung, Peer-Arbeit, geschlechtergerechter Unterstützung und sozialer Integration;
  • Screening- und Bedarfsermittlungsverfahren, die für Antragsteller auf internationalen Schutz und Migranten in einer irregulären Situation, insbesondere bei der Ankunft, geeignet sind;
  • die Bereitstellung von Kurzinterventionen in Migrantenunterkünften;
  • die Einbeziehung von Migranten durch niedrigschwellige Dienste und
  • die Sicherstellung, dass Suchthilfeeinrichtungen im Rahmen integrierter Gesundheitsdienste für Migranten zur Verfügung stehen.

Die Situation in Europa

  • Derzeit gibt es keinen europaweiten Überblick über die Verfügbarkeit von Diensten, die sich mit den gesundheitlichen und sozialen Bedürfnissen von Migranten mit drogenbedingten Problemen beschäftigen. Was die nationale Ebene betrifft, konzentriert sich die Drogenpolitik in den EU-Ländern nur selten auf die Bedürfnisse Drogen konsumierender Migranten, und insgesamt deuten Studien darauf hin, dass den Bedürfnissen von Migranten in Bereichen wie der psychischen Gesundheitsfürsorge, der Gesundheitsvorsorge und der Therapieeinrichtungen eine zu geringe Priorität eingeräumt wird. Dennoch wurden in den letzten Jahren in einer Reihe von Ländern Interventionen entwickelt, auch wenn die Daten zu deren Wirksamkeit, Verfügbarkeit und Verbreitung nach wie vor lückenhaft sind. Die meisten Praktiken konzentrieren sich offenbar darauf, bestimmte Migrantengruppen zu erreichen, wobei nur wenige gezielte drogenbezogene Interventionen erkennbar sind.

Kernpunkte im Zusammenhang mit Migranten und Drogenkonsum

Angemessene Maßnahmen im Zusammenhang mit der Migration sind in den letzten zehn Jahren zu einem immer wichtigeren Anliegen der europäischen Politik geworden. Migration ist ein komplexes Thema, das proaktive Maßnahmen erfordert, um den Herausforderungen der jüngsten Migrationsbewegung aus Nicht-EU-Ländern sowie der innereuropäischen Migrationsströme zu begegnen. Darüber hinaus sollte jede Untersuchung des Themas auch die gesundheitlichen Bedürfnisse der seit langem in der EU ansässigen Migrantengemeinschaften einbeziehen, in denen bekanntermaßen gesundheitliche und soziale Ungleichheiten bestehen (De Kock, 2022). 

Die jüngsten Entwicklungen, insbesondere der Krieg in der Ukraine, haben auch dazu geführt, dass zunehmend anerkannt wird, dass der Schwerpunkt neben dem körperlichen Wohlbefinden gleichermaßen auf der psychischen Gesundheit von Migranten liegen sollte (Giacco et al., 2018). Dazu gehören Fragen im Zusammenhang mit dem Substanzkonsum und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen.

Migranten sind ein sehr heterogener Teil der Bevölkerung (siehe Kasten Migranten im EU-Kontext – auf wen beziehen wir uns?) und die Zusammenhänge zwischen Migration und Drogenkonsum sind komplex. Der Substanzkonsum unter Migranten, insbesondere unter Migranten der jüngeren Zeit, ist häufig geringer als in ihren Aufnahmegemeinschaften, was auf die Muster des Substanzkonsumverhaltens in ihren Herkunftsländern zurückzuführen ist (Jane-Llopis et al., 2006; Harris et al., 2019). Studien deuten jedoch darauf hin, dass sich die Prävalenz des Substanzkonsums in Migrantengemeinschaften im Laufe der Zeit immer mehr der in der Allgemeinbevölkerung beobachteten Prävalenz annähert (Horyniak et al., 2016; Hurcombe et al., 2010; Priebe et al., 2016; WHO, 2018).

Es gibt eine Reihe bekannter Risikofaktoren, die bei Migranten zu einem Anstieg der Prävalenz des Substanzkonsums führen könnten. Dazu gehören unter anderem Arbeitslosigkeit und Armut, der Verlust familiärer und sozialer Unterstützungsnetze sowie der Wechsel in ein kulturelles Umfeld, in dem Drogen- oder Alkoholkonsum gesellschaftlich eher toleriert wird. Weitere ermittelte Risikofaktoren sind etwa ungünstige sozioökonomische Lebensbedingungen (vor und nach der Migration), traumatische Erlebnisse, ein niedriges Bildungsniveau, die Trennung von der Familie, der familiäre und sozioökonomische Status, das Arbeitsumfeld, Stress und soziale Ausgrenzung (De Kock, 2022).

Für Personen, die noch über keinen Aufenthaltstitel verfügen, besteht ein weiteres Problem darin, dass sie bei der Ankunft in einem Aufnahmeland deshalb Drogen konsumieren könnten, um den Stress, die Langeweile und die persönliche Unsicherheit und Frustration in Bezug auf ihren Einwanderungsstatus zu bewältigen. Es wurde eine Reihe von Faktoren ermittelt, die mit einem erhöhten Risiko von Problemen mit Substanzkonsum in dieser Gruppe in Verbindung gebracht werden können. Dazu zählen die Dauer der in Einwanderungshaft verbrachten Zeit, eine drohende Abschiebung und mangelnder Zugang zu Gesundheits-, Bildungs- und Sozialdiensten (De Kock, 2022). Migranten der jüngeren Zeit können auch dadurch gefährdet sein, dass sie möglicherweise keinen Zugang zu Therapien haben, bzw. es ihnen an einschlägigen Informationen mangelt. Kürzlich wurde etwa in Bezug auf die Deckung der Bedürfnisse von Migranten aus der Ukraine die Sicherstellung der Kontinuität der Betreuung als eine Priorität ermittelt, da diejenigen, die in der Ukraine eine Drogentherapie erhielten, oft nicht wussten, wie sie in ihrem Aufnahmeland geeignete Unterstützung erhalten oder die Therapie fortsetzen können.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass einige Migranten aufgrund ihrer negativen Erfahrungen besonders anfällig für die Entwicklung von Problemen mit Substanzkonsum sein können (Horyniak et al., 2016; Knipscheer et al., 2015; Lindert und Schimina, 2015; Bogic et al., 2012; Brendler-Lindqvist et al., 2014). Traumatische Ereignisse vor, während und nach der Migration können beispielsweise psychische Stressfaktoren darstellen, die zu einem erhöhten Risiko in Bezug auf die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), von Depressionen oder anderen psychischen Gesundheitsproblemen führen könnten, was wiederum das Risiko der Entwicklung von Substanzkonsumproblemen nach der Migration erhöhen könnte. Insbesondere die PTBS wurde als Risikofaktor für die Entwicklung von Substanzkonsumproblemen ermittelt (Knipscheer et al., 2015; Lindert und Schimina, 2015). Diese Bedenken bestehen insbesondere bei Flüchtlingen und Antragstellern auf internationalen Schutz (Horyniak et al., 2016). 

In einer sich oft schnell verändernden und komplexen Situation kann es für eine wirksame Planung von Dienstleistungen wichtig sein, dass die Prävalenz von Risikofaktoren und von Mustern des Substanzkonsums sowohl in neuen als auch in etablierten Migrantengruppen verstanden wird. Einschlägige Informationen fehlen jedoch häufig (Humphris und Bradby, 2017; Blom et al., 2016; Bogic et al., 2012; Lindert und Schimina, 2011; Knipscheer et al., 2015; WHO, 2018; Priebe et al., 2016; Hurcombe et al., 2010; Horyniak et al., 2016; Harris et al., 2019) und es gibt keinen standardisierten Datenerhebungsprozess in Bezug auf den Migrationsstatus von Menschen, die eine Drogentherapie oder Suchthilfeeinrichtungen in Anspruch nehmen. 

Die Datenerhebung und -überwachung kann in einigen Ländern aufgrund rechtlicher Beschränkungen bezüglich der Frage, welche Daten zu Rasse, ethnischer Herkunft und unter bestimmten Umständen auch zur Staatsangehörigkeit erhoben werden können, eine Herausforderung darstellen. Daher ist es dringend erforderlich, Konzepte zu entwickeln, die als Grundlage für die Ausrichtung und Planung von Diensten dienen können, die den Bedürfnissen von Migrantengemeinschaften gerecht werden und gleichzeitig den nationalen Datenschutzbestimmungen sowie ethischen Regeln und Verfahren entsprechen. 

Hindernisse für den Zugang zu Diensten

Bei der Berücksichtigung der gesundheitlichen Bedürfnisse von Migranten ist es besonders wichtig, die Hindernisse zu ermitteln, die den Zugang von Migranten sowohl zu allgemeinen als auch zu spezialisierteren Gesundheitsdiensten beeinträchtigen können (Lindert und Schimina, 2011; Blom et al., 2016; Madeira et al., 2018). 

Migranten, die Unterstützung bei einem Drogenproblem benötigen, wissen möglicherweise nicht, dass Therapieeinrichtungen zur Verfügung stehen, oder sie haben Angst, ihren Drogenkonsum zu offenbaren oder Unterstützung zu suchen, weil sie eine Stigmatisierung und nachteilige Folgen befürchten, z. B. eine Abschiebung, den Verlust des Aufenthaltsrechts, des Rechts auf eine Wohnung und andere Vergünstigungen oder sogar den Verlust des Sorgerechts für ihre Kinder. Auch sprachliche Probleme stellen ein erhebliches Hindernis für den Zugang zu und die Erbringung von Dienstleistungen dar, da viele Migranten die Sprache des Aufnahmelandes nicht sprechen.

Weitere Hindernisse beim Zugang zu spezialisierten Diensten im Bereich der psychischen Gesundheit oder des Substanzkonsums in diesen Bevölkerungsgruppen sind: andere Verhaltensweisen bei der Suche nach Hilfe, andere kulturell bedingte Erwartungen an Angehörige der Gesundheitsberufe, eine negative Einstellung gegenüber den Erbringern von Dienstleistungen sowie auf Seiten der Erbringer, lange Wartelisten und kulturell bedingte Ansichten zur psychischen Gesundheit.

Maßnahmen zur Bewältigung drogenbedingter Probleme unter Migranten

In den EU-Ländern haben Migranten möglicherweise Anspruch auf medizinische Notfallversorgung, doch diese Versorgung fällt von Land zu Land unterschiedlich aus. Darüber hinaus gibt es in der Regel generische Ansätze, die sich auf die gesundheitlichen Probleme von Migranten beziehen, und in manchen Fällen können diese auch die Unterstützung bei Problemen mit Substanzkonsum umfassen. Insgesamt fehlt es jedoch an Diensten, die speziell zur Bewältigung von Drogenproblemen unter Migranten in Europa entwickelt wurden, wenngleich sich diese Situation durch die Einrichtung spezialisierter Dienste in den letzten Jahren in einer Reihe von Ländern langsam ändert.

Der Schwerpunkt der Interventionen, die entwickelt wurden, um den Zugang zu allgemeinen Gesundheitsdiensten für Migranten zu erleichtern und zu verbessern, liegt tendenziell auf folgenden Bereichen: der Aufklärung über bestehende Dienste und der Verbesserung des Zugangs, der Bereitstellung von Übersetzungs- und Dolmetschdiensten, der Anpassung der Modelle für die Bereitstellung der Dienste, damit diese stärker auf kulturelle Unterschiede oder die besonderen Bedürfnisse von Migranten eingehen können, und dem Einsatz von Mitarbeitern mit Verbindungs-, Vermittlungs- und aufsuchenden Funktionen, um die Vermittlung zu und die Inanspruchnahme von Diensten zu fördern (De Kock, 2022). 

Dies können Schlüsselelemente solcher Interventionen sein:

  • Übersetzungsdienste, um die Erfahrung von Menschen, die die Landessprache nicht beherrschen, in Gesundheitsdiensten zu verbessern und deren anschließende Teilnahme an Therapieprogrammen und ihre Therapieadhärenz zu erhöhen (Guerrero et al., 2012; Aelbrecht et al., 2012). Mit solchen Maßnahmen werden Sprachbarrieren angegangen, indem den betreffenden Diensten geschulte Dolmetscher zur Verfügung gestellt oder webbasierte Anwendungen, Kommunikationskarten und Telemedizin genutzt werden. Gesundheitsbezogene Kommunikationsmaterialien müssen nicht nur übersetzt werden, sondern möglicherweise auch an bestimmte Zielgruppen angepasst werden. Obwohl es nicht viele Forschungsarbeiten in diesem Bereich gibt, deuten einige Studien darauf hin, dass der Einsatz von Übersetzern die Therapieadhärenz von Migranten, die wegen Substanzkonsums in Behandlung sind und bei denen ein hohe Abbruchsrisiko besteht, verbessern kann.
  • Interkulturelle Vermittlungsdienste, die gemeinsam mit Übersetzungsdiensten angeboten werden können, um die Kommunikation zwischen Menschen zu erleichtern, die verschiedene Sprachen sprechen und unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben (Guerrero et al., 2012). Kulturmittler sind Fachleute, die Informationen über verschiedene Werte, Annahmen und soziokulturelle Konventionen bereitstellen, indem sie kulturspezifische Ausdrücke und Begriffe klären, die zu Missverständnissen führen könnten. Sie können bei der Anpassung der Protokolle und Verfahren der Opioid-Agonisten-Therapie im Aufnahmeland helfen, die sich möglicherweise von denen im Herkunftsland unterscheiden, sowie die Unterschiede in den Drogengesetzen und kulturellen oder gesellschaftlichen Normen in Bezug auf den Drogenkonsum im Aufnahmeland ansprechen.
  • Interkulturelle Kompetenz und Schulung, um die Fachkräfte im Gesundheitswesens zu ermutigen und zu befähigen, kulturell sensibel zu sein, indem sie (a) über ihren eigenen kulturellen Hintergrund und ihre kulturell bedingten Annahmen sowie darüber nachdenken, wie sich diese auf ihre Begegnungen mit Migranten in einem klinischen Umfeld auswirken können, und sich (b) der unterschiedlichen Überzeugungen und Erwartungen von Migrantengruppen bei der Planung von Therapien auf individueller und organisatorischer Ebene stärker bewusst sind (Guerrero et al., 2012). Darüber hinaus könnten Organisationen und Fachleute die strukturellen und sozialen Faktoren berücksichtigen, die den Substanzkonsum und den Zugang zu Therapien für Migranten und ethnische Minderheiten beeinflussen.
  • Peer-Arbeit bei gezielten Interventionen, einschließlich der Anwendung von Konzepten, die den Kontakt zu den Eltern von Migranten fördern, der Schulung von Migranten im Hinblick auf die Entwicklung und Verbreitung von Präventionsmethoden sowie der Festlegung von Prioritäten für die Prävention zusammen mit diesen Gruppen.
  • Geschlechtergerechte Dienste, die den Bedürfnissen bestimmter Gruppen gerecht werden. Diese sind besonders wichtig, da europäische Dienste zur Verringerung der Drogennachfrage häufig vor dem Hintergrund überwiegend von Männern in Anspruch genommener Dienste entwickelt wurden, was die Notwendigkeit verdeutlicht, den Schwerpunkt sowohl auf geschlechterrelevante als auch auf geschlechtssensible Dienste zu legen. Es sollte in Erwägung gezogen werden, eine Traumata berücksichtigende, nicht stigmatisierende, geschlechtergerechte Therapie nur für Frauen anzubieten, bei der auch auf die Bedürfnisse hinsichtlich Kinderbetreuung eingegangen wird (siehe Frauen und Drogen: gesundheitliche und soziale Maßnahmen).
  • Traumata berücksichtigende Ansätze, bei denen die Anzeichen und Symptome von Traumata bei Patienten (und Mitarbeitern) und die Rolle, die diese in ihrem Leben spielen können, erkannt werden, die Wiederholung von Traumata vermieden wird und das Sicherheits- und Selbstwertgefühl wiederhergestellt werden. (Turrini et al., 2019; Wenk-Ansohn et al., 2018).

Auf Migranten und drogenbedingte Probleme ausgerichtete Interventionen

Derzeit gibt es in den EU-Ländern ein begrenztes, aber wachsendes Spektrum an drogenbezogenen Diensten und Interventionen, die speziell auf Migranten mit Drogenproblemen ausgerichtet sind. Es ist jedoch wichtig, festzuhalten, dass wenig über die Wirksamkeit dieser bestehenden gezielten Interventionen bekannt ist.

Die EU-Drogenstrategie 2021–2025 konzentriert sich auf die Notwendigkeit, Hindernisse für den Zugang zu Unterstützungsdiensten und Therapien im Hinblick auf die wichtigsten Merkmale der Zielgruppe, wie z. B. demografische Faktoren (einschließlich des kulturellen Hintergrunds), situationsbezogene Faktoren (einschließlich Migration) und persönliche Faktoren (einschließlich psychischer Gesundheit und Wohlbefinden), zu beseitigen. Ferner wird darin anerkannt, dass Migranten zu den spezifischen Gruppen Drogen konsumierender und einschlägige Störungen aufweisender Menschen gehören, die möglicherweise komplexere oder spezifischere Betreuungsbedürfnisse haben.

Gezielte Interventionen werden im Rahmen von Screening- und Bedarfsermittlungsverfahren, Kurzinterventionen, der Kontinuität der Betreuung, von integrierten Gesundheitsdiensten und der sozialen Reintegration entwickelt.

Screening und Bedarfsermittlung

Es ist wichtig, Screening- und Bedarfsermittlungsverfahren – insbesondere bei der Ankunft – für Antragsteller auf internationalen Schutz und Migranten, die sich in einer irregulären Situation befinden, einzurichten. Diese Verfahren sollten Maßnahmen zur Bewertung potenzieller Probleme im Zusammenhang mit Substanzkonsum umfassen. Außerdem ist es von entscheidender Bedeutung, dass das Personal in allen Diensten, wie z. B. in Wohneinrichtungen und in Notunterkünften, auf potenzielle Probleme achtet.

Kurzinterventionen

Einige Studien deuten darauf hin, dass Kurzinterventionen, die in Einrichtungen angeboten werden, in denen Antragsteller auf internationalen Schutz und Migranten, die sich in einer irregulären Situation befinden, untergebracht sind, im Rahmen von Präventionsstrategien und als Elemente von gemeinschaftsbasierten bzw. Mehrkomponenten-Ansätzen nützlich sein können (Greene et al., 2019). Kurzinterventionen zielen in diesem Zusammenhang meist darauf ab, dass aus Freizeitkonsum kein risikoreicher Substanzkonsum wird und risikoreicher Konsum nicht zu durch Substanzkonsum bedingten Störungen führt. Allerdings sind weitere Belege erforderlich, um die Wirksamkeit von Kurzinterventionen in solchen Fällen zu bestimmen.

Kontinuität der Betreuung

Einige Migranten werden bei ihrer Ankunft bereits Probleme im Zusammenhang mit Opioidkonsum haben und benötigen möglicherweise eine medizinische Versorgung aufgrund von Opioidabhängigkeit, insbesondere eine Opioid-Agonisten-Therapie, sowie Unterstützung bei der Prävention oder Behandlung von drogenbedingten Infektionskrankheiten. Bei Patienten, die eine Opioid-Agonisten-Therapie und/oder eine antiretrovirale Therapie erhalten, ist es besonders wichtig, die Kontinuität der Betreuung zu gewährleisten, da eine Unterbrechung der Betreuung zu einem Rückfall oder anderen negativen gesundheitlichen Folgen führen kann.

Zu den möglichen Herausforderungen bei der Gewährleistung der Kontinuität der Betreuung für Personen, die eine Opioid-Agonisten-Therapie erhalten, zählen Schwierigkeiten bei der Feststellung von Äquivalenzen hinsichtlich der im Aufnahmeland und der im Herkunftsland verschriebenen Medikamente, die Notwendigkeit, den Klienten auf die im Aufnahmeland erhältlichen verschreibungspflichtigen Medikament umzustellen, sowie die Vermittlung klinischer Managementpraktiken, die von jenen im Herkunftsland abweichen können (z. B. die Anforderung einer Urinuntersuchung).

Niederschwellige Dienste ohne oder mit nur wenigen Zugangsvoraussetzungen, die auch aktiv gefährdete Bevölkerungsgruppen aufsuchen, können für Antragsteller auf internationalen Schutz und Migranten, die sich in einer irregulären Situation befinden, besonders attraktiv sein.

Integrierte Gesundheitsdienste

Die Entwicklung integrierter Gesundheitsdienste und deren Koordinierung mit den Wohnungs- und Sozialdiensten dürften wichtige Elemente einer wirksamen Reaktion auf die gesundheitlichen Bedürfnisse von Migranten sein (Roberts et al., 2015). Dies liegt daran, dass der Konsum problematischer Substanzen sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch unter Migranten häufig mit psychischen Störungen und widrigen sozialen Verhältnissen einhergeht. Diese Art von Problemen kann sich bei Antragstellern auf internationalen Schutz und bei Flüchtlingen als besonders akut darstellen.

Es gibt nur wenige speziell auf Migranten ausgerichtete Therapiemethoden im Zusammenhang mit Substanzkonsum, die solide evaluiert wurden, jedoch wurde eine Reihe von Studien zu traumazentrierten Methoden durchgeführt. Eine kognitive Verhaltenstherapie zur Verringerung des Substanzkonsums hat sich auch bei Migranten, die keine Flüchtlinge sind, als vorteilhaft erwiesen (Turrini et al., 2019). Mit solchen und anderen Interventionen im Bereich der psychischen Gesundheit könnten die Bemühungen, die zugrunde liegenden Ursachen des Konsums problematischer Substanzen anzugehen, unterstützt werden. 

Weitere Interventionen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund sind u. a. die Sensibilisierung für den kulturellen und kontextbezogenen Hintergrund in der Therapie oder die Vernetzung von Einrichtungen, in denen neue angekommene Migranten untergebracht sind, mit Diensten der psychischen Gesundheitsfürsorge (De Kock, 2022).

Soziale Reintegration

Die Dienste für die soziale Reintegration können bei der Förderung der Integration von Drogen konsumierenden Migranten in die Aufnahmegemeinschaft ebenfalls eine wichtige Rolle spielen (Priebe et al., 2016). Der Schwerpunkt bei der sozialen Reintegration liegt in der Regel auf den Bereiche Wohnen, Bildung und Beschäftigung. Die soziale Reintegration kann dazu beitragen, die Prävalenz psychischer Störungen zu verringern, die Hürden für den Zugang zu einer Therapie zu senken und die Genesung von Drogenkonsumenten zu unterstützen. 

Die Situation in Europa: Verfügbarkeit drogenbezogener Interventionen für Migranten

Derzeit gibt es keinen europaweiten Überblick über die Verfügbarkeit von Diensten, die sich mit den gesundheitlichen und sozialen Bedürfnissen von Migranten mit drogenbedingten Problemen beschäftigen (De Kock, 2022). Was die nationale Ebene betrifft, nimmt sich die Drogenpolitik in den EU-Ländern nur selten der Bedürfnisse Drogen konsumierender Migranten an, und insgesamt deuten Studien darauf hin, dass den Bedürfnissen von Migranten in Europa in Bereichen wie der psychischen Gesundheitsfürsorge, der präventiven Unterstützung und der langfristigen Betreuung eine zu geringe Priorität eingeräumt wird (De Kock, 2022). Diese Situation verändert sich langsam, und in den letzten Jahren haben einige Länder Intervention entwickelt, es liegen jedoch nur wenige Daten zu ihrer Wirksamkeit, Verfügbarkeit und Verbreitung vor (De Kock, 2022).

Der Zugang zur allgemeinen Gesundheitsversorgung und zu spezialisierten Diensten, wie Therapien im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit und Substanzkonsum, hängt von der Organisation der Gesundheitssysteme in den einzelnen Ländern ab, also davon, wie die verschiedenen Migrantengruppen in die Gesundheitsversorgung einbezogen werden, sowie von der Fähigkeit der Systeme, medizinische Unterstützung für Flüchtlinge und Antragsteller auf internationalen Schutz im Hinblick auf ihre spezifischen Umstände und Bedürfnisse zu konzipieren und umzusetzen (IOM, 2016, 2018).

Eine Reihe umsetzbarer Empfehlungen wurde von SEMID-EU, einem von der Europäischen Kommission finanzierten Projekt, ausgearbeitet. Diese Initiative zielt darauf ab, Lücken in Bezug auf Wissen und praktische Erfahrungen im Zusammenhang mit Drogenkonsum und Migration in Europa zu schließen, um so das Wohlbefinden und die Gesundheit gefährdeter, Drogen konsumierender Migranten zu verbessern. Von SEMID-EU wurde vor kurzem eine dreistufige Delphi-Studie durchgeführt, um im Kreise von Experten aus der Zivilgesellschaft in Europa Konsenserklärungen und Empfehlungen zum Drogenkonsum und zum Zugang zu Betreuungsdiensten für gefährdete Migranten in der Europäischen Union zu erarbeiten. In der Studie wurde bei 20 Erklärungen und 15 Empfehlungen ein hohes Maß an Übereinstimmung erzielt. Diese Empfehlungen konzentrierten sich auf die Verbesserung der Verfügbarkeit zuverlässiger Daten, die Entwicklung von Unterstützungsmaterial, die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und die Beseitigung von Hindernissen beim Zugang zu drogenbezogenen Diensten (siehe Kasten Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu drogenbezogenen Diensten für Drogen konsumierende Migranten) (van Selm et al., 2023). Im Rahmen des Projekts soll auch eine Bestandsaufnahme der lokalen Bedürfnisse von Migrantengruppen in Amsterdam, Athen, Berlin und Paris durchgeführt und sollen Toolkits und ein Praxisleitfaden entwickelt werden.

Viele europäische Länder gewähren Flüchtlingen Zugang zu medizinischer Versorgung, wobei hinsichtlich der angebotenen Versorgung allerdings Einschränkungen gelten können. Für Antragsteller auf internationalen Schutz und für Migranten, die sich in einer irregulären Situation befinden, können sogar noch umfangreichere Einschränkungen gelten. Einige Länder haben sich jedoch bemüht, den Zugang zu medizinischer Versorgung für diese Bevölkerungsgruppen zu verbessern. So hat Spanien beispielsweise den allgemeinen Zugang zum nationalen Gesundheitssystem für alle Einwohner des Landes, unabhängig von ihrer administrativen Situation, wieder eingeführt. In Lettland gewährt ein neues Gesetz Staatenlosen das Recht auf eine staatlich finanzierte medizinische Mindestversorgung. In Zypern deckt ein kofinanziertes Projekt der Regierung die medizinischen Kosten von Drittstaatsangehörigen, auch von Antragstellern auf internationalen Schutz (EMN, 2019).

Es gibt eine Reihe von Interventionen in europäischen Ländern, mit denen versucht wird, Sprachbarrieren im Gesundheitswesen, auch in Suchthilfeeinrichtungen, zu überwinden. Dabei setzt man unter anderem auf die Förderung der interkulturellen Kompetenz und das Anbieten von Übersetzungsdiensten sowie die Verbreitung von mehrsprachigem Informationsmaterial über den Substanzkonsum in Form von Broschüren, Online-Videos oder Smartphone-Anwendungen (De Kock, 2022).

In Belgien werden beispielsweise Kulturmittler in Krankenhäusern eingesetzt, um sprachliche und kulturelle Hindernisse in verschiedenen Gesundheitskontexten zu überwinden (Verrept, 2019), und in Schweden steht landesweit ein Telepsychiatrie-Dienst zur Verfügung, um Flüchtlingen den Zugang zu Diensten im Bereich der psychischen Gesundheit zu erleichtern (WHO, 2018). In Deutschland werden über ein bestimmtes Projekt Online-Videos bereitgestellt, in denen auf die möglichen Folgen des Konsums von Alkohol, Cannabis oder verschreibungspflichtigen Medikamenten aufmerksam gemacht wird. Diese Videos sind auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Dari und Tigrinya verfügbar und können von Fachleuten, die mit diesen Migrantengruppen arbeiten, genutzt werden (Mittel et al., 2018). In Belgien wurde eine auf Flüchtlinge zugeschnittene Smartphone-Anwendung entwickelt, um ihnen einen Überblick über Dienste im Bereich der Wohlfahrtshilfe, der psychischen Gesundheit und in anderen Bereichen zu vermitteln (Mascia, 2020).

Intervention und Ressourcen, die zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenz entwickelt wurden, stehen in einer Reihe von Mitgliedstaaten zur Verfügung. Jedoch liegen keine Daten zu ihrer Verbreitung und Umsetzung vor. Diese Maßnahmen umfassen häufig Schulungen und Coachings für Fachkräfte, die mit Migranten und ethnischen Minderheiten arbeiten, die Entwicklung von Leitfäden zur Verbesserung der kulturellen Kompetenz und die Vernetzung verschiedener Dienste, die von diesen Gruppen benötigt werden (De Kock, 2022). 

Gezielte Interventionen

In ganz Europa gibt es eine Reihe von Initiativen, die speziell auf Migranten oder bestimmte Migrantengruppen ausgerichtet sind und häufig unterschiedliche Komponenten wie Gesundheitskontrollen, Kurzinterventionen sowie stationäre und ambulante Therapien umfassen.

In Griechenland beispielsweise reagiert REFRAME auf dringende Bedürfnisse und fördert das Empowerment von Flüchtlingen und anderen Migranten. Dabei werden eine systematische Bedarfsermittlung und Sensibilisierungsmaßnahmen zum Substanzkonsum durchgeführt (De Kock, 2022). Zudem werden Präventions- und Frühinterventionsgruppen für Familien, Eltern, Kinder und Jugendliche angeboten, ebenso wie Beratung für Drogenkonsumierende und gegebenenfalls eine Überweisung an andere Dienste. Im Rahmen von REFRAME werden auch in Unterkünften und Herbergen arbeitende Fachkräfte und Freiwillige geschult, um Probleme im Zusammenhang mit Substanzkonsum zu erkennen und eventuell Überweisungen vorzunehmen.

In Berlin richtet sich ein stationäres Therapieprogramm an Klienten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Es bietet interkulturelle Einzel- und Gruppentherapien, Mediation mit Angehörigen und Unterstützung bei Migrations- und sozialen Fragen (De Kock, 2020). In ähnlicher Weise bietet Kethea Mosaic in Griechenland interkulturelle Beratung und andere Dienste zur Förderung der sozialen Integration und zur Rückfallprävention für Drogen konsumierende Migranten an, allerdings im Rahmen eines niedrigschwelligen, nicht stationären Programms (De Kock, 2022). 

Konsequenzen für Politik und Praxis

Grundlegendes

  • Die Prävalenzraten des Substanzkonsums unter Migranten nach der Ankunft sind im Allgemeinen niedriger als unter der Bevölkerung in den Aufnahmeländern, doch Migranten können aus einer Reihe von Gründen anfälliger für Probleme im Zusammenhang mit Substanzkonsum sein. Zu diesen zählen etwa Traumata, Arbeitslosigkeit und Armut, Verlust der Unterstützung durch die Familie, Langeweile sowie Unsicherheit und Frustration in Bezug auf ihren Einwanderungsstatus.
  • Die Gefährdung dieser Gruppe kann sich durch den Mangel an Informationen über bzw. den Zugang zu Suchthilfeeinrichtungen noch verschärfen.
  • Sprachliche Schwierigkeiten können ein erhebliches Hindernis bei der Beurteilung der Bedürfnisse von Migranten und bei der Erleichterung ihres Zugangs zu Betreuung darstellen.

Mögliche Maßnahmen

  • In einigen Ländern werden zielgerichtete Dienste aufgebaut, um den Bedürfnissen bestimmter Gruppen von Migranten gerecht zu werden, und es sollten Informationen über vielversprechende Verfahren ausgetauscht werden.
  • Es könnten routinemäßige Überwachungsmaßnahmen und Bedarfsermittlungsverfahren entwickelt werden, um Prioritäten in diesem Bereich besser feststellen zu können. 

Lücken

  • Über das Ausmaß und die Art der Drogenprobleme unter neu ankommenden Migranten in Europa gibt es nur begrenzte Kenntnisse.
  • Nur wenige nationale drogenpolitische Maßnahmen befassen sich derzeit mit der Gesundheit von Migranten. Die Interventionen müssen ausgeweitet werden, um kulturelle Hindernisse, den Bedarf an Übersetzungs- und Dolmetschdiensten sowie die Voraussetzungen für die Verbesserung der Kompetenzen des Personals in Bezug auf die Arbeit mit verschiedenen Migrantengruppen zu untersuchen und anzugehen. 
  • Die Interventionen in diesem Bereich müssen evaluiert werden, damit die derzeit begrenzte Evidenz erweitert werden kann.

Weitere Ressourcen

EMCDDA

Andere Quellen

Literaturverzeichnis

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De Kock, C.: Responding to drug-related problems among migrants, refugees and ethnic minorities in Europe, Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), 2022

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Giacco, D., Laxhman, N. und Priebe, S.: „Prevalence of and risk factors for mental disorders in refugees“, Seminars in Cell & Developmental Biology 77, 2018, S. 144–152

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Hurcombe, R., Bayley, M. und Goodman, A.: Ethnicity and alcohol: a review of the UK literature, Joseph Rowntree Foundation, York, 2010

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Jane-Llopis, E. et al.: „Mental health and alcohol, drugs and tobacco: a review of the comorbidity between mental disorders and the use of alcohol, tobacco and illicit drugs“, Drug and Alcohol Review 25(6), 2006, S. 515–536

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Über diesen Mini-Leitfaden

Dieser Mini-Leitfaden bietet einen Überblick über die Aspekte, die bei der Planung oder Umsetzung gesundheitlicher und sozialer Maßnahmen für Drogen konsumierende Migranten zu berücksichtigen sind, und gibt einen Überblick über die verfügbaren Maßnahmen und ihre Wirksamkeit. Darüber hinaus werden die Konsequenzen für Politik und Praxis beleuchtet. Dieser Mini-Leitfaden ist Teil einer Reihe von Publikationen, die unter dem Titel Health and social responses to drug problems: a European guide (Gesundheitliche und soziale Maßnahmen zur Bewältigung drogenbedingter Probleme: ein europäischer Leitfaden) zusammengefasst sind.

Empfohlene Zitierweise: Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht: Migrants and drugs: health and social responses (Migranten und Drogen: gesundheitliche und soziale Maßnahmen), 2023, https://www.emcdda.europa.eu/publications/Mini-Leitfadens/migrants-and-…

Identifikatoren

HTML: TD-02-23-181-DE-Q
ISBN: 978-92-9408-028-8
DOI: 10.2810/327856


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