Cannabis – die aktuelle Situation in Europa (Europäischer Drogenbericht 2024)

cover of the European Drug Report 2024: cannabis

Cannabis ist nach wie vor die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge in Europa. Auf dieser Seite finden Sie die jüngste Analyse der Situation in Bezug auf Cannabis in Europa, einschließlich der Prävalenz des Konsums, der Behandlungsnachfrage, der Sicherstellungen, des Preises und Wirkstoffgehalts und der Schädigungen. 

Diese Seite ist Teil des Europäischen Drogenberichts 2024, des jährlichen Überblicks der EMCDDA über die Drogensituation in Europa.

Letzte Aktualisierung: 11. Juni 2024

Das Verständnis der politischen und praktischen Auswirkungen von Veränderungen auf dem europäischen Cannabismarkt stellt nach wie vor eine Priorität dar.

Cannabis ist nach wie vor die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge in Europa. Nationale Erhebungen zum Cannabiskonsum lassen darauf schließen, dass insgesamt schätzungsweise etwa 8 % der europäischen Erwachsenen (22,6 Millionen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren) in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert haben. Sowohl das in den jüngsten nationalen Daten angegebene Konsumniveau als auch die Trends beim Konsum scheinen jedoch heterogen zu sein (siehe unten „Prävalenz und Muster des Cannabiskonsums“). Gleichzeitig gibt es eine anhaltende Debatte darüber, wie man am besten auf den Konsum dieser Droge reagieren sollte, wobei einige Länder ihren Regulierungsansatz geändert haben. Auch auf dem Cannabismarkt sind bedeutende Entwicklungen zu beobachten. Zusammengenommen bedeutet dies, dass es nach wie vor dringend notwendig ist, die potenziellen Schädigungen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Mustern des Cannabiskonsums und die damit verbundenen Auswirkungen auf Politik und Praxis besser zu verstehen.

Es muss ein besseres Verständnis dafür geschaffen werden, welche Maßnahmen wirksam sind.

Schätzungen zufolge konsumieren etwa 1,3 % der Erwachsenen in der Europäischen Union (3,7 Millionen Menschen) täglich oder fast täglich Cannabis, und diese Gruppe ist am ehesten von Problemen im Zusammenhang mit dieser Droge betroffen. Der Konsum von Cannabis kann eine Reihe physischer und psychischer Gesundheitsprobleme verursachen oder verschärfen, darunter chronische Atemwegserkrankungen, Cannabisabhängigkeit und psychotische Symptome. Darüber hinaus wurde in Studien festgestellt, dass regelmäßiger Cannabiskonsum mit schlechteren Bildungsabschlüssen und einem erhöhten Risiko, dass Konsumierende mit dem Gesetz in Konflikt geraten, in Verbindung gebracht werden kann. Probleme ergeben sich am häufigsten durch einen frühzeitigen Beginn des Konsums, Produkte mit hohem Wirkstoffgehalt sowie regelmäßigere und langfristigere Konsummuster.

Jedoch muss noch mehr über die Arten von Problemen von Cannabis-Konsumierenden sowie die geeigneten Einweisungswege und wirksame Behandlungsoptionen für Personen mit cannabisbedingten Problemen in Erfahrung gebracht werden. Berichten zufolge ist Cannabis für mehr als ein Drittel aller Klinikeinweisungen im Zusammenhang mit drogenbedingten Behandlungen in Europa verantwortlich. Diese Feststellung ist schwer zu interpretieren, zum Teil aufgrund der Vielzahl von Maßnahmen für Cannabis-Konsumierende, darunter Kurzinterventionen oder direkte Einweisungen aus dem Strafjustizwesen. Es sind weitere Anstrengungen erforderlich, um ein besseres Verständnis für die Arten von Diensten zu gewinnen, die Menschen mit cannabisbedingten Problemen angeboten werden. Die verfügbaren Informationen deuten jedoch darauf hin, dass psychosoziale Behandlungen, wie z. B. kognitive Verhaltenstherapie, verbreitet angeboten werden und dass zunehmend Interventionen im Rahmen von elektronischen Gesundheitsdiensten (eHealth) verfügbar sind.

Die Bewertung des Risikos einer Schädigung im Zusammenhang mit Cannabis wird durch die scheinbar zunehmende Palette von Produkten auf Cannabisbasis, die den Konsumierenden potenziell zur Verfügung stehen, erschwert; zu diesen Produkten zählen Edibles, Produkte mit hohem Wirkungsgehalt und verschiedene Derivate. Diese Vielfalt kann sich auf das Risiko auswirken, dass eine Person Probleme mit ihrem Cannabiskonsum bekommt, und ist daher ein Bereich, der mehr Forschung und regulatorische Aufmerksamkeit erfordert.

Insgesamt blieb die Zahl der gemeldeten Personen, die sich das erste Mal wegen Problemen im Zusammenhang mit Cannabis in Behandlung begeben, bis 2019 relativ stabil. Während der Pandemie ging die Zahl zurück und erreichte bis 2022 in den meisten EU-Mitgliedstaaten wieder das Niveau vor der Pandemie (siehe unten Erstmalige Behandlungsaufnahme von Cannabis-Konsumierenden). Diese Beobachtung ist aufgrund der Datenqualität und unzureichender Meldungen mit Vorsicht zu interpretieren.

Sicherstellungen deuten darauf hin, dass die Handelsrouten möglicherweise variieren.

Die Sicherstellungen von Cannabisprodukten lagen auch im Jahr 2022 insgesamt auf einem historisch hohen Niveau, was auf die hohe Verfügbarkeit dieser Droge hinweist (siehe unten Marktdaten für Cannabis). Die in der Europäischen Union sichergestellte Gesamtmenge an Cannabisharz ging jedoch erheblich zurück, was vor allem durch den Rückgang der von Spanien gemeldeten Sicherstellungen bedingt ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die am Schmuggel von Cannabisharz aus Nordafrika nach Europa beteiligten Personen ihre Lieferrouten aufgrund der Maßnahmen anpassen, die von den spanischen Behörden zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels ergriffen wurden. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass die Menge an sichergestelltem Cannabiskraut seit 2019 in Spanien erheblich gestiegen ist. Im Jahr 2022 entfielen auf Spanien 69 % des gesamten sichergestellten Cannabisharzes, 47 % des gesamten sichergestellten Cannabiskrauts und 81 % der Gesamtzahl der in der Europäischen Union gemeldeten sichergestellten Cannabispflanzen, was die wichtige Rolle Spaniens sowohl als Transitland für den illegalen Cannabishandel als auch als Herstellungsgebiet unterstreicht. Dem muss jedoch hinzugefügt werden, dass Cannabis in erheblichem Umfang auch in anderen Teilen der Europäischen Union hergestellt wird. Auch die jüngsten großen Sicherstellungen zeigen, dass Spanien weiterhin ein Transitland für Cannabisharz ist, das für den europäischen Markt bestimmt ist. Im Jahr 2023 etwa stellten die spanischen Behörden 22 Tonnen Cannabisharz in gefälschten Tomatenverpackungen sicher. Die Lieferung sollte vermutlich nach Frankreich geschmuggelt werden (siehe Abbildung 2.1).

Abbildung 2.1. Operation „Cabalgata/Califa-Trucks“ – spanische Behörden stellen 22 Tonnen Cannabisharz in gefälschten Tomatenverpackungen sicher
two guards of the Guardia Civil wearing masks in front of seized cannabis resin (Operation ‘Cabalgata/Califa-Trucks’ Spanish authorities seize 22 tonnes of cannabis resin concealed in fake tomato packaging, Guardia Civil, Spain)
photo of tomatos in cards boxes: Operation ‘Cabalgata/Califa-Trucks’ Spanish authorities seize 22 tonnes of cannabis resin concealed in fake tomato packaging, Guardia Civil, Spain

Quelle: Guardia Civil und Policía Nacional.

Obwohl neue Produkte und Formen dieser Droge erhältlich sind, zählen Cannabiskraut und Cannabisharz nach wie vor zu den am häufigsten erhältlichen Formen. Die in der Europäischen Union sichergestellten Mengen von Cannabisharz sind zwar größer als die von Cannabiskraut, doch dürfte dies auf eine größere Anfälligkeit von Cannabisharz gegenüber Verbotsmaßnahmen beim grenzüberschreitenden Handel und nicht auf eine größere Verfügbarkeit bzw. einen höheren Konsum zurückzuführen sein. Die verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass Cannabiskraut in den meisten Ländern die am häufigsten erhältliche Form dieser Droge ist. Cannabiskraut kann in der Nähe des Bestimmungsmarkts angebaut werden, was das Aufdeckungsrisiko verringern kann. Der Wirkstoffgehalt von sichergestelltem Cannabisharz ist im Jahr 2022 weiter gestiegen, wobei eine durchschnittliche Cannabisharzprobe nun knapp unter 25 % THC enthält. Dies ist im historischen Vergleich sehr hoch, was zu erhöhten Gesundheitsrisiken führen kann, insbesondere, wenn früh mit dem Konsum begonnen wird. Im Gegensatz dazu liegt der durchschnittliche Wirkstoffgehalt von sichergestelltem Cannabiskraut seit einigen Jahren bei etwa 10 % THC.

Einige besorgniserregende neue Entwicklungen, die im Zuge von Sicherstellungen von nach Europa verbrachtem Cannabis beobachtet wurden, könnten darauf hindeuten, dass die Handelsrouten variieren und eine wachsende Herausforderung für Eindämmungsmaßnahmen darstellen. Zu diesen Sicherstellungen gehört beispielsweise die Sicherstellung von 4 Tonnen Cannabisharz aus Pakistan im Hafen von Antwerpen, Belgien. Dies ist auch ein Beleg dafür, dass Marokko nicht die einzige Cannabisharzquelle für den europäischen Cannabismarkt ist. Einige EU-Mitgliedstaaten meldeten den illegalen Handel mit Cannabis über Postdienste und zunehmend auch über den gewerblichen Flugverkehr, wobei manchmal Verbindungen mit den Vereinigten Staaten und Kanada angegeben wurden. Es gibt Hinweise darauf, dass möglicherweise größere Mengen von Cannabiskraut aus Nordamerika über den Seeweg versandt werden. Neben dem Auftauchen neuer Formen der Droge könnten die Entwicklungen auf regulierten Cannabismärkten außerhalb Europas in Zukunft zunehmend auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit dieser Droge innerhalb der Europäischen Union haben. 

Die sich verändernden Cannabismärkte stellen neue Herausforderungen für die Drogenpolitik dar

Die Vielfalt der in Europa verfügbaren Cannabisprodukte nimmt zu. Dies ist der Fall in Bezug auf den illegalen Drogenmarkt, gilt aber auch für den Verbrauchermarkt, auf dem Produkte mit niedrigem THC-Gehalt und/oder andere Substanzen, die aus der Cannabispflanze gewonnen werden können (wie z. B. CBD), auftauchen. Auf dem illegalen Drogenmarkt ist die Verfügbarkeit von hochpotenten Extrakten und Edibles besonders besorgniserregend und wurde mit akuten Drogenvergiftungsfällen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser in Verbindung gebracht. Darüber hinaus bestehen Bedenken, dass einige Produkte, die auf dem illegalen Markt als Cannabis verkauft werden, mit potenten synthetischen Cannabinoiden verfälscht werden könnten. Weitere Informationen zu diesen synthetischen Cannabinoiden finden Sie unter Neue psychoaktive Substanzen – die aktuelle Situation in Europa.

In jüngster Zeit sind auch einige halbsynthetische Cannabinoide auf dem kommerziellen Markt in Teilen Europas in Erscheinung getreten. Es wird davon ausgegangen, dass diese Substanzen aus Cannabidiol hergestellt werden, das aus Cannabis (Hanf) mit niedrigem THC-Gehalt extrahiert und nicht gemäß den internationalen Übereinkommen zu Drogen kontrolliert wird. Das wahrscheinlich am häufigsten anzutreffende halbsynthetische Cannabinoid ist Hexahydrocannabinol (HHC), aber auch Hexahydrocannabiphorol (HHC-P) und Tetrahydrocannabiphorol (THCP) sind seit Kurzem in einigen EU-Mitgliedstaaten kommerziell erhältlich. Diese Substanzen werden als angeblich „legale“ Alternativen zu Cannabis verkauft, was die regulatorischen Herausforderungen in diesem Bereich noch verschärft. Während das Wissen über die Wirkungen von HHC beim Menschen begrenzt ist, wurden mit dem Verfügbarwerden von Studien, einschließlich einiger Berichte über einen Zusammenhang mit dem Auftreten von Psychosen, Bedenken laut. Zwischen Juni 2022 und Februar 2024 verzeichnete das tschechische Informationszentrum für Toxikologie mehr als 170 Konsultationen zu HHC. In vielen Fällen handelte es sich um junge Menschen, darunter Kinder, die Edibles wie z. B. Gummibärchen verzehrt hatten. Im April 2024 war HHC in mindestens 18 EU-Mitgliedstaaten als kontrollierte Droge aufgeführt.

Auch der europäische politische Ansatz in Bezug auf Cannabis wird immer vielfältiger. Einige EU-Mitgliedstaaten prüfen bzw. änderen derzeit ihren politischen Ansatz zur Regulierung des Konsums von Cannabis, wodurch verschiedene Formen des Zugangs zu Cannabisharz und Cannabisharzprodukten geschaffen werden. Im Dezember 2021 erließ Malta Rechtsvorschriften für den häuslichen Anbau und den Cannabiskonsum im privaten Umfeld sowie für gemeinschaftliche, nicht gewinnorientiert betriebene Clubs für den Anbau von Cannabis. Im Juli 2023 erließ Luxemburg eine Rechtsvorschrift, die den häuslichen Anbau und den privaten Konsum erlaubt, und im Februar 2024 erließ Deutschland eine Rechtsvorschrift zur Legalisierung des häuslichen Anbaus und nicht gewinnorientiert betriebener Clubs für den Anbau von Cannabis. Die Tschechische Republik hat ebenfalls Pläne für ein reguliertes und besteuertes Vertriebssystem angekündigt. Darüber hinaus hat das Nicht-EU-Land Schweiz damit begonnen, Pilotversuche mit Verkaufs- oder anderen Vertriebssystemen für bestimmte Ortsansässige in bestimmten Städten zu genehmigen.

Auch die Niederlande prüfen derzeit ihren Ansatz in diesem Bereich. Der Anbau, der Verkauf und der Besitz von Cannabis sind in den Niederlanden nach wie vor strafbar. Der Verkauf kleiner Mengen von Cannabis (bis zu 5 Gramm) an Erwachsene (über 18 Jahre) in „Coffeeshops“, die bestimmte Kriterien erfüllen, wird jedoch seit Jahrzehnten geduldet, wobei eines der politischen Ziele darin besteht, die Cannabis-Konsumierenden vom Markt für andere Substanzen zu trennen. Ein Problem bei diesem Ansatz ist, dass Cannabis zwangsläufig nach wie vor aus dem illegalen Markt bezogen wird und kriminelle Gruppen daher von diesem Handel profitieren. Um dieses Problem anzugehen, erproben die Niederlande derzeit in zehn Gemeinden ein Modell der geschlossenen Cannabis-Lieferkette, bei dem das in regulierten Einrichtungen hergestellte Cannabis in Cannabis-Coffeeshopshops zum Verkauf angeboten wird.

Ausführlichere Informationen über die nationalen legislativen Ansätze in Bezug auf Cannabis finden Sie in dem EMCDDA-Bericht Cannabisgesetze in Europa: Fragen und Antworten für politische Entscheidungsträger aus dem Jahr 2023.

Wichtige Daten und Trends

Prävalenz und Muster des Cannabiskonsums

  • Basierend auf den jüngsten Erhebungen (Abbildung 2.2) wird der Cannabiskonsum unter den 15- bis 34-Jährigen in der EU im letzten Jahr auf 15,0 % (15,1 Millionen) geschätzt, wobei die Zahl der Männer, die Cannabiskonsum angeben, wahrscheinlich doppelt so hoch ist wie die der Frauen. Bei den 15- bis 24-Jährigen wurde geschätzt, dass 18,6 % (8,8 Millionen) in den letzten zwölf Monaten und 9,7 % (4,6 Millionen) im letzten Monat Cannabis konsumiert haben. Schätzungsweise 1,3 % (3,7 Millionen) der Erwachsenen (im Alter von 15 bis 64 Jahren) konsumieren Cannabis täglich oder fast täglich (d. h. sie haben die Droge im letzten Monat an 20 oder mehr Tagen konsumiert). Unter den 15- bis 34-Jährigen konsumieren schätzungsweise 2,0 % (2,0 Millionen) Cannabis täglich oder fast täglich. Etwa drei Viertel der Erwachsenen (im Alter von 15 bis 64 Jahren), die Cannabis konsumieren, sind männlich, die Mehrheit (54 %) ist jünger als 35 Jahre.
  • Die Trends beim Cannabiskonsum scheinen in den einzelnen Ländern uneinheitlich zu sein. Von den Ländern, die seit 2021 Erhebungen durchgeführt und Konfidenzintervalle gemeldet haben, übermittelten drei höhere und acht unveränderte Werte, während zwei Länder niedrigere Schätzungen im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung meldeten.
  • Die EU-Online-Erhebung über Drogen aus dem Jahr 2021 ergab, dass 95 % der Befragten, die in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert hatten, Cannabiskraut konsumierten; 32 % konsumierten Harz, 25 % Edibles und 17 % Extrakte. Dieser Datenquelle zufolge konsumieren Cannabis-Konsumierende in der Regel mehr als eine Form dieser Droge.
Abbildung 2.2. Prävalenz des Cannabiskonsums in Europa

Mit diesem Data Explorer können Sie unsere Daten über die Prävalenz des Cannabiskonsums nach Erhebungszeitraum und Altersgruppe einsehen. Sie können Daten nach Ländern abrufen, indem Sie auf die Karte klicken oder ein Land aus dem Dropdown-Menü auswählen.

Anmerkungen

Die hier vorgestellten Prävalenzdaten beruhen auf Erhebungen in der Allgemeinbevölkerung, die der EMCDDA von den nationalen Knotenpunkten übermittelt wurden. Die neuesten Daten und detaillierte Informationen zur Methodik finden Sie im Statistical Bulletin 2024: Prävalenz des Drogenkonsums.

Die Grafiken, die die neuesten Daten für ein Land zeigen, basieren auf Studien, die zwischen 2013 und 2023 durchgeführt wurden.

Schätzungen der Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung: Die Altersspannen sind 18-64 und 18-34 Jahre für Deutschland, Griechenland, Frankreich, Italien und Ungarn, 16-64 und 16-34 Jahre für Dänemark, Estland und Norwegen, 18-65 Jahre für Malta und 17-34 Jahre für Schweden.

  • Im Jahr 2023 meldeten 20 der 51 Städte mit vergleichbaren Daten einen jährlichen Anstieg des Cannabismetaboliten THC-COOH in Abwasserproben und 15 einen Rückgang (Abbildung 2.3).

Abbildung 2.3. Cannabis-Rückstände im Abwasser ausgewählter europäischer Städte: die neuesten Daten

Rot = Anstieg | Grün = Rückgang | Gelb = stabil (bezogen auf den vorherigen Wert) | Blau = keine vorherigen Daten

Mittlere tägliche THC-COOH-Mengen in Milligramm pro 1 000 Einwohner. In den meisten Städten erfolgte die Probenahme über eine Woche zwischen März und Mai 2023.
Unter Berücksichtigung statistischer Fehler werden Werte, die weniger als 10 % vom vorherigen Wert abweichen, in dieser Abbildung als stabil angesehen.
Quelle: Europäische Gruppe zur Abwasseranalyse (SCORE, Sewage Analysis Core Group Europe)
Den vollständigen Datensatz und die vollständige Analyse finden Sie unter Abwasseranalyse und Drogen – eine europäische städteübergreifende Studie.

 

Erstmalige Behandlungsaufnahme von Cannabis-Konsumierenden

  • Im Jahr 2022 nahmen etwa 92 000 Menschen in Europa eine spezielle Drogentherapie wegen Problemen in Verbindung mit ihrem Cannabiskonsum auf (was 36 % aller Behandlungsnachfragen entspricht), rund 58 000 davon zum ersten Mal. Cannabis war die von neuen Klientinnen und Klienten am häufigsten genannte Hauptproblemdroge und machte 43 % aller Erstbehandlungen in Europa aus (Abbildung 2.4).

Abbildung 2.4. Behandlungsaufnahmen von Cannabis-Konsumierenden in Europa

Abgesehen von den Trends beziehen sich die Daten auf alle Klientinnen und Klienten, die sich in Behandlung begeben und Cannabis als Primärdroge angegeben haben – für das Jahr 2022 bzw. das aktuellste verfügbare Jahr.

Die Trends bei den Erstklientinnen und -klienten basieren auf den Daten aus 25 Ländern. Bei der Trendanalyse wurden nur Länder mit Daten für mindestens 5 der 6 Jahre berücksichtigt. Fehlende Werte werden aus den Vor- und Folgejahren interpoliert. Aufgrund der durch COVID-19 bedingten Einschränkungen des Dienstleistungsangebots sind die Daten für 2020, 2021 und 2022 mit Vorsicht zu interpretieren, Fehlende Daten wurden für Spanien und Frankreich (2022) und Deutschland (2019) mit Werten aus dem Vorjahr vervollständigt.

Klinische Notfälle 

  • Soweit nationale Daten vorliegen, ist Cannabis in einigen Ländern für einen großen Teil der drogenbedingten Notaufnahmen in Krankenhäusern verantwortlich. In Spanien traf dies 2021 auf 44 % der Fälle (über 2 700 von 6 200) zu, die im Rahmen einer regelmäßigen, über eine Woche laufenden Studie in 16 der 19 autonomen Gemeinschaften gemeldet wurden. In Deutschland spielte Cannabis im Jahr 2021 in 17 % der klinischen Notfälle wegen Vergiftung (über 1 700 von 10 200) eine Rolle.
  • Cannabis war 2022 die am häufigsten vom Euro-DEN Plus Krankenhausnetzwerk gemeldete Substanz. Die Droge war an 29 % der klinischen Notfälle wegen drogenbedingter Vergiftungen beteiligt (25 % im Jahr 2021). In der Regel wurden diese Fälle zusammen mit anderen Substanzen gemeldet, was darauf hindeutet, dass viele der Betroffenen, die wegen drogenbedingter Vergiftungen ins Krankenhaus eingewiesen wurden, möglicherweise mehrere Substanzen konsumiert haben.

Marktdaten für Cannabis

  • Im Jahr 2022 meldeten die EU-Mitgliedstaaten 243 000 Sicherstellungen von Cannabisharz in einer Menge von 468 Tonnen (816 Tonnen im Jahr 2021) und 234 000 Sicherstellungen von Cannabiskraut in einer Menge von 265 Tonnen (256 Tonnen im Jahr 2021) (siehe Abbildung 2.5). Aufgrund eines von Spanien gemeldeten Rückgangs um 52 % (von 673 Tonnen im Jahr 2021 auf 325 Tonnen im Jahr 2022) ging die Gesamtmenge des in der Europäischen Union sichergestellten Cannabisharzes um 43 % zurück. Darüber hinaus meldete die Türkei 15 700 Sicherstellungen von Cannabisharz in einer Menge von 29,3 Tonnen und 57 400 Sicherstellungen von Cannabiskraut in einer Menge von 42,5 Tonnen.
  • Im Jahr 2022 wurden in der Europäischen Union etwa 609 000 Delikte wegen Konsums oder Besitzes von Cannabis (566 000 im Jahr 2021) sowie 98 000 Angebotsdelikte (100 000 im Jahr 2021) gemeldet.
  • Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche THC-Gehalt von Cannabisharz in der Europäischen Union bei 24,8 % und war damit mehr als doppelt so hoch wie der von Cannabiskraut mit 10,1 %. Indexierte Trends zeigen, dass sich der durchschnittliche THC-Gehalt von Cannabisharz in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat und weiter steigt, während der THC-Gehalt von Cannabiskraut im Allgemeinen die meiste Zeit stabil war. Es sei darauf hingewiesen, dass die Stichproben beider Formen der Droge erheblich variieren.
Abbildung 2.5a. Markt für Cannabisharz in Europa
 

EU+2 bezieht sich auf die EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und die Türkei.

Preis und Reinheitsgrad: mittlere nationale Werte – Mindestwert, Höchstwert und Quartilsabstand. Je nach Indikator sind unterschiedliche Länder erfasst.

Abbildung 2.5b. Markt für Cannabiskraut in Europa
 

EU+2 bezieht sich auf die EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und die Türkei.

Preis und Reinheitsgrad: mittlere nationale Werte – Mindestwert, Höchstwert und Quartilsabstand. Je nach Indikator sind unterschiedliche Länder erfasst.

Weitere ausführliche Informationen zu Cannabis finden Sie im gemeinsamen Bericht von EMCDDA und Europol EU Drug Market: Cannabis – In-depth analysis [EU-Drogenmarkt: Cannabis – Eingehende Analyse] sowie im EMCDDA-Bericht Cannabis: Gesundheitliche und soziale Maßnahmen.

Quelldaten

Der vollständige Datensatz der Quelldaten für den Europäischen Drogenbericht 2024, einschließlich Metadaten und methodischer Hinweise, ist in unserem Datenkatalog verfügbar.

Nachstehend finden Sie einen Teilsatz dieser Daten, der zur Generierung von Infografiken, Diagrammen und ähnlichen Elementen auf dieser Seite verwendet wird.

Datentabellen zur Prävalenz des Drogenkonsums, einschließlich Erhebungen in der Allgemeinbevölkerung und Abwasseranalysen (alle Substanzen)

Sonstige Datentabellen, einschließlich spezieller Tabellen zu Cannabis


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